• Seite vorlesen
  • Auf LinkedIn teilen

Wie passen wir uns dem Klimawandel an?

Um dem Klimawandel erfolgreich zu begegnen, braucht es sowohl Maßnahmen zum Klimaschutz als auch Maßnahmen zur Klimawandelanpassung. Unter Klimaschutz versteht man alle Maßnahmen, die dazu beitragen, Treibhausgasemissionen wie Kohlendioxid oder Methan zu reduzieren. Um die unvermeidbaren Auswirkungen des bereits spürbaren Klimawandels abzumildern und zu bewältigen, braucht es zusätzlich Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Das sind z.B. Begrünungsmaßnahmen oder Schattenspender.

Die Klimawandelanpassung ist neben dem Klimaschutz die zweite Antwort auf den Klimawandel und notwendig, um die hohe Lebensqualität in Graz - trotz Klimaänderung - halten zu können. Zur Anpassung an den Klimawandel hat die Stadt Graz bereits 2016 einen Leitfaden mit möglichen Maßnahmen entwickelt und dieses Dokument dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt. Eine Arbeitsgruppe in der Stadtverwaltung erarbeitete den Aktionsplan 2022, in dem die aktuell wichtigsten Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Graz definiert wurden. Nach einer Evaluierung wird die Anpassungstrategie nun überarbeitet (Stand Herbst 2024).

Die verschiedenen Abteilungen in der Stadtverwaltung setzen zahlreiche Maßnahmen und Initiativen, die dazu beitragen, die hohe Lebensqualität in Graz aufrecht zu erhalten und die Folgen des Klimawandels abzumildern. Hier finden Sie einige Beispiele zur Anpassung an ein verändertes Klima:

FÜR MEHR GRÜN IN DER STADT

  • Stockholmsystem
    Bäume verbessern das Stadtklima nachhaltig, daher ist ihr Schutz und ihre Gesundheit von hoher Bedeutung. Als geeignete Methode zur Bewässerung von Bäumen im Stadtgebiet hat sich das Stockholmsystem etabliert. Dabei wird der Boden unter versiegelten Flächen mittels grober Steine und einem Pflanzenkohlesubstrat zu einem wasserspeichernden Schwamm, der den Wurzeln des Baumes genügend Platz zum Wachsen bietet und seinen Wasserbedarf durch die Zuführung von Niederschlagswässern deckt. Auch hinsichtlich der schnellen Versickerung von Oberflächenwässern nach starken Regenfällen ist das von Vorteil.
  • Grünraumoffensive
    Als stetig wachsende Stadt benötigt Graz Grünflächen und Parks, um die lokalen Auswirkungen des Klimawandels zu dämpfen und die Lebensqualität der Bevölkerung zu bewahren. Das Stadtentwicklungskonzept 4.0 sieht daher vor, dass es im Zuge der Grünraumoffensive allen Grazer:innen möglich gemacht werden soll, binnen 300-400 Metern eine Grünfläche zu erreichen. Grünflächen haben einen kühlenden Effekt und beeinflussen das Stadtklima daher besonders in den heißen Sommermonaten positiv. Im Gegensatz zu versiegelten Flächen kann Regenwasser in Grünbereichen schneller versickern, wodurch Überschwemmungen bei Starkregen vorgebeugt wird. Zudem sind unversiegelte Flächen hinsichtlich der Grundwassererneuerung essenziell, nur hier kann ein gesicherter Wasserkreislauf stattfinden.
  • Bäume für Neugeborene
    Die Stadt Graz schenkt allen Neugeborenen ein Bäumchen. Eltern können zwischen verschiedenen Laub- und Nadelbäumen wählen, die zum Teil auch in Töpfen angepflanzt werden können. Jene Bäume, für die im privaten Raum kein Platz ist, werden in den Grazer Wäldern angepflanzt, womit auch sie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas und der Luftqualität leisten. Nähere Informationen zu den Bäumen für Neugeborene finden Sie hier.
  • Gemeinschaftsgärten
    Gemeinschaftsgärten ermöglichen es, eigenes Obst und Gemüse in der Stadt anzubauen, ohne selbst einen Garten zu besitzen. Unter bestimmten Voraussetzungen werden die Anschaffung von Gartenmaterialien und die Pachtkosten eines Gemeinschaftsgartens von der Stadt Graz gefördert. Gemeinschaftsgärten schaffen Bewusstsein für gärtnerische Aktivitäten und lokalen Anbau, zudem beeinflussen sie das Stadtklima nachhaltig positiv. Eine Übersicht aller Gemeinschaftsgärten in Graz finden Sie hier.
  • Klimafreundliche Quartiersentwicklung
    Die beiden im Grazer Westen gelegenen Projekte Smart City Graz Mitte: Waagner-Biro und die Reininghausgründe gehören zu den aktuell größten Stadtentwicklungsprojekten der steirischen Landeshauptstadt. Im Baufeld an der Waagner-Biro-Straße hinter dem Hauptbahnhof soll bis 2025 ein energieeffizienter, ressourcenschonender und emissionsarmer Stadtteil mit höchster Lebensqualität für knapp 4.000 Menschen entstehen. Auf dem Gebiet der ehemaligen Reininghaus-Brauerei in Graz entsteht auf 20 Baufeldern ein neuer Stadtteil für 10.000 Menschen. Die Erschließungsstraßen für den Ausbau des Kerngebietes werden in Reininghaus mit einem hohen Grünraumanteil und hochwertigen Aufenthaltsbereichen wie Fußgängerzonen versehen werden.
  • Baumstarke Baumpatenschaften
    Die Stadt Graz hat sich zum Ziel gesetzt, pro Tag einen zusätzlichen Baum zu pflanzen. 365 zusätzliche Bäume - das ist unser Ziel für 2024. Regelmäßig vor der Frühlings- und Herbstpflanzung werden die neuen Baumpatenschafts-Standorte bekannt gegeben. Dabei kann man aus vier fixen Patenschaften zu 50/100/500 und 1.000 Euro wählen und zusätzlich gibt es noch ein flexibles Modell. Mehr Informationen finden Sie hier.
  • Parkanlagen 
    Großzügige Parkanlagen in allen Grazer Stadtbezirken dienen den Bewohner:innen als Orte der städtischen Naherholung oder zur kreativen Freizeitgestaltung. Grünflächen und Bäume sind angesichts ihrer luftreinigenden und temperatursenkenden Funktion wichtig für das Klima in der Stadt.