Die aktuelle Situation analysieren, Simulationen und Prognosen erstellen und vieles mehr: Das Klimainformationssystem soll klimatische Faktoren erfassen, um sie gezielt positiv beeinflussen zu können.
Das KIS soll wertvolle Grundlagen für die Ausarbeitung und Umsetzung von Klimawandelanpassungsmaßnahmen liefern. Ein möglichst umfassendes laufendes Klimamonitoring ist vor allem in schnellwachsenden Städten wie Graz für künftige Entscheidungen essentiell und kann mit Hilfe des KIS sichergestellt werden. Das Klima einer Stadt kann man jedoch nur dann sinnvoll analysieren, wenn sich die aktuelle stadtklimatische Situation verlässlich realitätsnah abbilden lässt. Das KIS soll daher nicht statisch sein, sondern jederzeit auf aktuellen Herausforderungen reagieren können. Schließlich ändern sich die Rahmenbedingungen: Bautätigkeiten müssen erfasst werden und neue Methoden zur Erstellung von Klimaanalysen entwickelt werden, die Verbesserungen in der Genauigkeit der Ergebnisse mit sich bringen. Neben der routinemäßigen Aktualisierung ergibt sich die Chance, ein umfassendes Informationssystem aufzubauen, das visionäre Konzeptionen und Planungen unterstützt. Eine genauere und besser interpretierbare Datenlage stärkt auch die Qualität politischer und fachlicher Entscheidungen im Rahmen von Klimaschutzmaßnahmen.
Grundlegende Ziele des KIS:
- Umfassendere, aktuellere und hochwertigere Basisdaten
- Großräumigere Betrachtung relevanter Faktoren
- Berücksichtigung und Einbeziehung zusätzlicher Aspekte
- Entwicklung neuer Simulationsmethoden
- Vorausschauende Analysen des Grazer Stadtklimas durch Einbeziehung aktueller IPCC Klimaszenarien
Die Analyse und Bewertung der thermischen Wirkung verschiedener städtebaulicher Maßnahmen zur Minderung des sommerlichen Hitzestresses ist eine wesentliche Anwendung des KIS und kann somit zur Beantwortung von diesen Fragen beitragen.
Über die Stadt hinaus
Für Graz wichtige Frischluftbahnen haben ihren Ursprung im steirischen Zentralraum. Das KIS soll sich daher nicht nur auf die Stadt begrenzen, sondern auch Teile des steirischen Zentralraums inkludieren. An der Umsetzung des KIS ist ein interdisziplinäres Konsortium beteiligt: ZAMG, BOKU Wien - Institut für Meteorologie und Klimatologie, TU Graz - Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik, und Institut für Wärmetechnik, KF Universität Graz - Institut für Geographie und Raumforschung, Joanneum Research - Life Institut für Klima, Energie und Gesellschaft, AEE Intec - Institut für Nachhaltige Technologien, ZT Mudri - Ingenieurkonsulent für Geophysik
Fördersumme Klimaschutzfonds: 150.000 Euro